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Entstehungsgeschichte und Erfahrungsbericht

Meine Worte: Ich würde es sofort wieder tun...

Der Gedanke, die andere Seite ebenfalls mit einem Meisterwerk von Michael Lorber gestalten zu lassen, hat sich sehr schnell entwickelt. 

Voller Stolz trage ich nun das vollendete Werk mit mir herum und die Last drückt so sehr, daß ich regelrecht "schief" gehe! 

Also liegt der Gedanke nahe, ein passendes Pendant tätowieren zu lassen. Das Motiv dürfte keine Überraschung sein: es sollte ein Koi auf dem Oberarm werden, dieses Mal der absteigende Koi. Als Beiwerk zum Koi und Definition der Jahreszeit lag nichts näher, als die Chrysantheme, die beim anderen Tattoo nicht zum Einsatz kam. Der Termin zum Tätowieren ist gebucht für den 26.09.2017 um 12:00 Uhr. Vorher ist aber noch ein Vorzeichentermin angesetzt. 

Beim Vorzeichnen am 19.09.2017 hat der Michi zunächst das bestehende Tattoo mit einer selbsthaftenden Folie abgeklebt, die Umrisse des Tattoos umrahmt, die Position der Brustwarze und der Peonie auf der Brust aufgezeichnet und die Fingerwaves, die die Brust umrahmen, markiert. Nachdem er die Folie wieder abgezogen hat, konnte er diese Vorlage auf der anderen Seite spiegelverkehrt auflegen. Ich sei symetrisch, meinte er. Beide Seiten sind identisch gewachsen.

Nachdem er für das Wochenende vor meinem Termin sehr viel zu zeichnen hat, wird nicht die komplette Vorlage fertig. Ich sehe das Design erst kurz vor meinem Termin und was soll ich sagen, es gefällt mir auf Anhieb - nichts muß geändert werden. Es passt alles - ich habe auch nichts anderes erwartet! Die Motive sind harmonisch positioniert und die Chrysanthemen passen perfekt! Aber die Vorlage habe einen Fehler, sagt er. Such den Fehler! 

Fehler? Der Meister macht keine Fehler - die Chrysanthemen passen, die Wellen passen, der Koi schwimmt abwärts - was soll es also sein? 

Er hat die Vorlage seitenverkehrt gezeichnet, damit beim Abpausen, die Schwimmrichtung stimmt, der Koi soll ja nach vorne schauen.... 

So stimmt es jetzt - der Stencil ist fertig und die Konturen werden ausgeschnitten.





Die untere Chrysantheme ist das passende Pendent zur Peonie auf dem anderem Arm. Die obere Chrysantheme liegt genauso oben auf dem Schulterblatt. Alles sitzt auf Anhieb, wie angegossen. Die Brust ist schon mal analog zur linken Seite angezeichnet. So bekommt das Ganze ein stimmiges Bild. Bei der zweiten Seite genieße ich die Prozedur noch mehr; ich verspüre keine Eile, fertig zu werden. Der Weg ist das Ziel heißt es so schön.

 











Frisch nach dem Termin: 















 



Die schwarze Farbe hat sich während des Abheilens erst bläulich verfärbt, und ist erst jetzt, nach dem endgültigen Verheilen wieder schwarz geworden. Da denkt man wirklich: was hat er nur gemacht? Aber alles wird gut!



Der nächste Termin ist am 26.10.2017; ich bin gespannt, ob die Brust, genauso schmerzempfindlich ist, wie auf der anderen Seite... vielleicht macht er auch erst den angefangenen Bereich weiter - wir werden sehen.


Donnerstag, 26.10.2017: Der Oberarm wird weiter bearbeitet und bekommt seine Schattierungen:







 


Donnerstag, 23.11.2017: Die Brust wird passend zur anderen Seite angezeichnet und die Chrysantheme platziert. 


Der nächste Termin wird anstrengend. Da bekommt die Brustpartie die Schattierungen und Fingerwaves.


Am 15.12.2017 ist es soweit; die Konturen sind aufgezeichnet und ich befürchte eine schmerzhafte Partie.

  

Es geht besser als gedacht. Ich hatte im Internet darüber gelesen, dass man den Schmerz wegatmen kann. Meine Kolleginnen haben mich darüber aufgeklärt, was man in Schwangerschaftskursen lernt - sie hatten Recht! 

"Mann" kann es ebenfalls beim Tätowieren anwenden. 

Ich bin begeistert, dass es so gut geht. Wir haben entspannten Blues im Hintergrund laufen, sind nur zu Zweit im Shop und ich genieße die Stimmung. Zwischendurch kommt vom Michi die Nachfrage, ob es mir gut geht, oder ich schon eingeschlafen sei. "Ich muß mich konzentrieren!" - die Stelle in der Nähe der Achsel muss gut weggeatmet werde - aber es hilft!


 

 

Am 18.01.2018 geht es weiter mit Farbe. 

Die Blätter bekommen ihr Blattgrün:


Frisch nach dem Stechen:

 













Am 09.02.2018 sollte der Koi seine Farbe bekommen. Die Entscheidung zur Farbgebung fiel wieder sehr schwer. Der Koi muss zu der anderen Seite, aber auch zu der Chrysantheme passen. Eine Vorlage aus dem Internet hat geholfen, die uns beiden auf Anhieb gefallen hat:

 

 

 

 




Weiter geht es mit "Ausmalen". Der 09.03.2018 lässt die nächsten Chrysanthemen erblühen. Dass sie blau werden, war für mich klar, da sie das Pendant zum blauen Koi auf dem anderen Arm anbieten. Die Farbe der inneren Blütenblätter war auch wieder eine Vorlage aus dem Internet, die uns beiden gut gefallen hat.


















 
















Für den folgenden Termin am 11.04.2018 ist der Bereich am Innenbizeps abgepaust; dort wird ebenfalls ein FooDog platziert. Man braucht eben immer ein Pärchen.




 

 

Die Vorlage gefällt -              die Handschrift des Meisters      ist unverkennbar.



Ich bin begeistert von dem Ergebnis. Die feinen Linien sind hervorragend und sogar so nahe der Achsel relativ gut auszuhalten - atmen - tief atmen und nicht verkrampfen ist das Wichtigste!












                                       Und jetzt kommt Farbe:





















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Die Schattierungen sind nachgearbeitet, manche Stelle noch einmal dunkler tätowiert worden.

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Wir sind fertig: es ist vollbracht!


Ich bin sehr stolz und glücklich, dieses außergewöhnliche, individuelle und einmalige Tattoo tragen zu dürfen.

Ich danke dem Meister Michael Lorber für seine grandiose Arbeit.

Für mich war es eine Reise zu mir selbst. Die intensiven Gespräche haben mich in meiner Entwicklung vorangebracht.


Es war nicht der letzte Termin, wie ich erfahre, denn es gibt immer noch einen Nachstechtermin, bei dem das Tattoo nochmals überarbeitet wird. Die Freude könnte nicht größer sein!


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Vereinzelte Bereiche wurden nochmal intensiviert. Hier und da hält Farbe nicht beim ersten Stechen. Letztendlich sind es Feinheiten, die nur der Meister erkennt und überarbeitet.


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Die Tattoofreunde aus der Lorber-Familie beim Koivergleich! Wir werden sehen, wohin uns die Reise führt und wen man aus der Lorber-Tattoo-Familie noch kennenlernt.


Danke schon mal an die Melanie!


To be continued !!! 




 

 

 

 

Design by MICHAEL LORBER, Bad Tölz, 09/2017


Hier kann man sehen, wie er die Vorlage auf "Kohlepapier" nachzeichnet, damit der "Stencil" vom Papier auf die Haut übertragen werden kann. 






















Nach dem Desinfizieren kommt wieder das stinkende Zeug auf die Haut, muß etwas antrocknen und der Stencil wird aufgelegt. Das Papier, es dürfte einfaches Butterbrotpapier sein (wer das noch kennt) legt sich durch die leichte Feuchtigkeit der Haut perfekt an. Das Ergebnis begeistert sofort. Die Position des Koi ist optimal, genau die richtige Höhe ist getroffen.



 

 

 

 




Und abgeheilt:


 

 

 

 




















Der tätowierte Bereich war zunächst auch wieder gelb angelaufen und erst nach zwei oder drei Tagen war wieder alles verschwunden und das Tattoo ist ausgereift. Die feinen Hilfslinien, wie beim ersten Tattoo zeigen sich wieder ganz dünn. Vom ersten Tattoo sind sie mittlerweile komplett verschwunden.

Den Verheilprozess zu beschreiben spare ich mir, da es nicht anders ist, als beim ersten Mal.




Die Ärmellänge ist genau passend zur anderen Seite abschließend. Ich bin sehr zufrieden. 
































Die Outlines sind gut auszuhalten und verheilen sehr schnell.

 

 

 

 



























Das Ergebnis ist es wieder einmal Wert - der Bereich wird ebenfalls mit der Suprasorb verpackt, nach 2 Nächten wieder ausgepackt und routiniert gepflegt. Habe es unterschiedlich lange probiert mit der Folie - für mich passt die Zeitspanne perfekt.



Die Blütenblätter werden zuerst schattiert und dann coloriert:


Frisch nachdem die Suprasorb runter ist (2.Tage später):




 

 




 

 Eventuell wird noch ein Touch mehr braun eingearbeitet; das sehen wir, wenn er komplett abgeheilt ist. Mit dem derzeitigen Ergebnis bin ich schon mal sehr zufrieden. 

Für die Pflege habe ich von einem sehr guten Freund seine zuviel erworbende Pegasus Tattoo-Creme geschenkt bekommen. (Vielen Dank nochmal Ben!) Nachdem die Suprasorb runter und das Tattoo unter der Dusche gereinigt ist, kommt nun die Pegasus drauf. Damit habe ich das bisher beste Pflege-Ergebnis und werde definitiv dabei bleiben. Sie braucht zwar, bis sie eingezogen ist, macht aber die Haut sehr geschmeidig. Der Hersteller versteht sein Handwerk!





















Kaum hatte ich mich für violett entschieden, hat der Meister sechs verschiedene Farbtöne aus seinem Repertoire gezogen. "Welche nehmen wir?" 

Wir, bzw. er hat die Entscheidung selber getroffen, da es im Violettbereich tatsächlich Farbtöne gibt, die kühl wirken. Da vertraue ich dem Meister der Farben voll und ganz. Der gewählte Farbton harmoniert am Besten mit dem Blau der Blütenblätter, aber auch mit der Chrysantheme auf der Brust und auch zum Koi passt es sehr gut. Die Haltbarkeit im sonnenbeschienenen Bereich soll ebenfalls gut sein - ein weiterer Vorteil. 














Nächster Termin 11.04.2018, da ist gute Vorbereitung notwendig: gute Musik im Gepäck, ein Frühtermin, an dem niemand stören wird und kein Alkohol an den drei Tagen zuvor. Der Stencil ist aufgepaust und die Outlines entstehen - sind auch wieder gut auszuhalten!













 

 

 

 




















                    Das war`s für dieses Mal. 





Weiter geht's mit dem Finale am 02.05.2018. 

Etwas Wehmut beschleicht mich schon bei der Fahrt nach Bad Tölz, denn es ist für längere Zeit der letzte Besuch beim Michi. 


An der Stelle musste noch irgendetwas Besonderes hin, ein "Lückenfüller", der sehr gut zur Wirkung kommt und den Übergang perfekt macht.

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Der FooDog hat nun seine endgültige Farbe erhalten - etwas anders, aber doch passend zu dem auf dem anderen Innenarm. Der Bereich in der Achsel macht nicht wirklich Freude; erst, wenn er fertig ist. Mir geht es so an den brisanten Stellen, dass die Outlines gut zum Aushalten sind. Die Flächen sind unterschiedlich in der Empfindung: wenn er mit dem Strich arbeitet, ist es gut zum Aushalten, gegen den Strich muss intensiv geatmet werden.

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Am 04.10.2018 war nun der letzte Termin, bei dem das Tattoo fertig wurde.

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Wir haben uns verändert: mein Tattoo ist fertig, ich bin stolz es zu tragen, zeige es sehr gerne und irgendwie steckt in jedem Tätowiertem ein wenig Exhibitionismus.

Der Michi hat sich verändert... aber nur hinsichtlich der Frisur!


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